Die zweite Glocke bekam die Gemeinde als Leihglocke aus dem Osten. Sie wurde im Jahr 1711 von Sebastian und Sigmund Goetz in Breslaw (Breslau) gegossen: Ton c2 und 305 kg Gewicht. Sie hat den Namen Marienglocke erhalten und soll als Friedensglocke mahnen, da sie durch die Kriegsfolgen in unsere Gemeinde kam.
Diese beiden Glocken haben die Gemeinde zum ersten Mal an Weihnachten 1957 zur Mitternachtsmesse gerufen.
Am 9. Dezember 1962 wurden zwei weitere Glocken geweiht: Die Christkönigsglocke d2 hat einen Durchmesser von 690 mm und wiegt 180 kg. Die kleinste, die Martinusglocke (e2, 640 mm, 130 kg) ist dem Patron der Diözese Rottenburg-Stuttgart gewidmet. Sie trägt daher die Aufschrift: „Martinus auf, sei uns zur Wehr! Der Kampf ist heiß, der Sieg ist schwer“.
Die große Glocke läutet täglich um 7 Uhr (außer sonntags) und um 12 Uhr zum Morgen-, bzw. Mittagsgebet, außerdem bei jeder Eucharistiefeier zur Wandlung. Die Bonifatiusglocke und direkt anschließend die Marienglocke läuten um 18.30 Uhr zum „Engel-des-Herrn-Gebet“. Zu den Gottesdiensten wird jeweils eine Viertelstunde vor Beginn „zusammengeläutet“. Das Einläuten des Sonntags geschieht in ökumenischer Verbundenheit zeitgleich mit den Glocken der evangelischen Michaelskirche am Samstag um 16.30 Uhr. Die Toten werden mit dem Klang aller vier Glocken geehrt.