St. Bonifatius Kirche Asperg
Der Altar
Der Altar der Bonifatiuskirche wurde von Rasso Rothacker geschaffen und am 8. Juni 1974 von Weihbischof Anton Herre in einem feierliche Gottesdienst gweiht.In einfachen, auf geometrische Grundelemente zurückgehende Formen steht der Altar als ruhender Pol und Zentrum der Kirche vor dem bewegten Chorfenster. Die quadratische Gestaltung dieses Steintisches aus Würzburger Muschelkalk erweist sich in Gruppen- oder Kindergottesdiensten als besonders günstig. Die Teilnehmer können sich rund um den Altar versammeln und zeigen auf diese Weise seine zentrale Bedeutung für die Gemeinde auf.
In den Altar eingelassen sind Reliquien vom heiligen Felicissmus und vom heiligen Jucundinus. Die Reliquien waren bereits im früheren Altar verwendet und mit einer Steinplatte eingemauert.
Das Kreuz
Man wird sich vielleicht fragen, warum bei der Ausge-staltung der Bonifatiuskirche gerade Eisen für Taber-nakel, Leuchter und sogar für das Kreuz genommen wurde.Während der Planung kamen Überlegungen von Gemeindemitgliedern auf gerade auch dasjenige Material in ihrer Kirche wiederzufinden, da ihre Arbeit und damit ihr tägliches Leben in seinem ganzen Umfang mitbestimmt. So entstanden Tabernakel und Leuchter als Schweißarbeit und als konsequente Fortführung dieser Gedanken ein Kreuz, das sicherlich immer wieder eine Herausforderung bedeuten kann. Als ob wir – namentlich die Älteren unter uns – nicht genug von eisernen Kreuzen jeglicher Art hätten. Sie haben Ihre Kirche nach St. Bonifatius benannt, jenem Mann der – gegangen durch das Feuer des Heiligen Geistes – den Baum der Götter fällte und an dessen Stelle das ebenfalls aus einem Baum geschlagene Kreuz des einen Gottes setzte.
Die Marienstatue
Im März 1976 erhielt die Kirche eine neue Marienfigur. Sie wurde geschaffen von Wendelin Matt aus Rottweil. Er war einige Jahre Entwicklungshelfer in Südamerika und leitete dort eine Schreinerwerk-statt. Dabei fing er an zu schnitzen, machte aber noch keine Marienstatue. Nach seiner Meinung ist er – vielleicht mehr unbewußt – von der einfachen alten Kunst Südamerikas beeinflußt worden. Figürliche Darstellungen in einfachen Formen waren schon immer gute religiöse Zeichen und Hinweise.
Diese Marienfigur wurde in unserer Zeit geschaffen, von einem Menschen, der in unserer Zeit mit all ihren Sorgen, Nöten und Problemen lebt und in der Figur dem heutigen religiösen Bemühen Ausdruck verleiht. Sicherlich kann uns eine solche zeitgemäße Figur mehr Hinweis, Hilfe, religiöse Zeichen sein als Kopien von Werken vergangener Zeiten.
So wie z. B. die Zeit der Gotik oder des Barock ihren figuren Spannung verliehen hat, so ist auch in dieser eichenen Holzplastik Spannung da. Einzelne Teile wurden bewußt „übertrieben“ dargestellt. So wurde z. B. der linke Arm des Kindes wie auch das Kleid deutlich überdehnt, um somit die Hingabe des Kindes wie das Darreichen durch die Mutter auszudrücken. Da die Marienstatue in ihrer Ausdrucksweise für viele sicher ungewohnt ist, stellt sich die Frage, wie wir dieser Marienfigur begegnen: ob für uns oder nur die ganz schnelle Blitzreaktion – „sie gefällt mir oder sie gefällt mir nicht“- ausschlaggebend ist, oder ob wir öfters, ja immer wieder diese Figur anschauen und sie in ihrer Art sprechen lassen.
Die Pieta
In unserer Kirche, von vielen nicht beachtet, befindet sich im rückwärtigen Bereich die Pieta, ein Relief von besonderer Schönheit.
Die Grablegung Christi ist aus edlem Carrara-Marmor gearbeitet- ein Geschenk einer Bauernfamilie vom Oberland. Sie wurde beim Bau unserer Kirche 1952 unter dramatischen Umständen nach Asperg gebracht. Sie war gedacht für den gefallenen einzigen Sohn der Familie. Nach dem Tode des Bauern wurde sie unserer Kirche geschenkt.
Vor einigen Jahren, nachdem das wertvolle Stück jahrelang im Freien stand, wurde die Pieta von dem Steinmetzmeister Fritz Rückert, Berlichingen restauriert und von der Fa. Tremer, Stuckkateurgeschäft in Asperg am jetztigen Ort wieder angebracht.
Der Kreuzweg
Im Jahr des 40-jährigen Jubiläums der Erhebung der Gemeinde zu einer selbständigen Pfarrei wird die St. Bonifatius-Kirche in Asperg durch einen Kreuzweg vervollständigt. Dieser wurde von Andreas Felger aus Gnadenthal gestaltet.
Eindrucksvoll zeigt sich der Leidens- weg Jesu besonders in zwei Aspekten.
Der Künstler elementarisiert die Personen auf ein Minimum. Das ist am klarsten erkennbar in der Person Jesu. Vielleicht hat er dabei auch an das Gebot Gottes gedacht: “Du sollst Dir kein Gottesbild machen und keine Darstellung von irgendetwas am Himmel droben, auf der Erde unten oder im Wasser unter der Erde“ (2 Mos 20,4), In dieser Zurückhaltung und Vereinfachung bringt er dennoch das Gebeugt sein, Fallen, Aufrichten gekonnt zum Ausdruck.
Eine hohe Bedeutung kommt in den Bildern der Farbsymbolik zu. So steht die Farbe Weiß für Jesus, der die Reinheit, Unschuld, Vollkommenheit, Aufopferung verkörpert. Schwarz drückt Last, Schuld und Tod aus. Rot steht für Blut und Opfertod, Wärme und Liebe, Purpurrot für die Königsherrschaft. Grün dient als Farbe für das Leben und die Hoffnung.
So erschließen sich die Bilder in ihrer Tiefe und regen den Betrachter zum Nachdenken an. In ihrer Schlichtheit und Offenheit geben sie Raum, daß er sich mit seinem eigenen Kreuz einzubringen vermag und sich aufgenommen und getragen sehen kann.
Die Kirchenglocken
Die Bonifatiuskirche verfügt über 4 Glocken, namentlich die Bonifatiusglocke(1957), die Marien- und Friedensglocke(1711), die Christkönigsglocke (1962) und die Martinsglocke (1962).
Die beiden jüngsten Glocken sind mit einem Durchmesser von 64 bzw. 69 cm relativ klein, während die Marien- und Friedensglocke (78 cm) und vor allem die Bonifatiusglocke (94 cm) deutlich größer sind.
Die Marien- und Friedensglocke ist vor kurzem 300 Jahre alt geworden und hat durch den zweiten Weltkrieg eine bewegte Geschichte erfahren.
Nähere Informationen zur Marien- und Friedensglocke finden sie hier
Allgemeine Informationen zu den Kirchenglocken finden sie hier